Mittwoch, 12. November 2014

Mauerfall hat auch etwas mit Hund zu tun ;)

Jeder hat seine Story und eigentlich will ich sie gar nicht hören bzw. lesen. 25 Jahre ist eine sehr sehr lange Zeit.
Da ich aber in eien sogenannte "zerrissene Familie" geboren wurde, weil mein Vater den seinen nicht leiden konnte und der in den Westen abhaun musste, weil er im Osten Steuern unterschlagen hatte, kannte ich zwar meine Familie irgendwie, aber so richtig...
Also sind wir nach dem Öffnen der Grenzen mal alle dort besuchen gefahren, wo sie sich häuslich niedergelassen haben, na ja, im Zeitabstand von 30 Jahren. :) Und damit lernte ich auch den Lieblingshund kennen - Rexi.
Rexi war ein kleiner schwarzer Terrier, den sich meine Tante ca. 4 Jahre bevor ich ihn kennen lernen durfte, aus dem Tierheim holte. Zu dem Zeitpunkt war er ein halbes Jahr alt, also fast so alt wie Pico jetzt ist.
Er war ein toller Hund! Und wenn ich auch jetzt erst erfahren habe, dass er NIE bei irgendeinem Hundetrainer war, finde ich, dass er ein noch viel tollerer Hund gewesen ist. Mit dem Rexi konnte man Stöckchen werfen, er war ein kleiner Jagdhund, der daran viel Spaß gefunden hat, auch noch im hohen Alter. Was ich bei ihm aber nie erlebt habe ist, dass er angesichts seines Jagdtriebes irgendwo verschwand. Rexi achtete mit akribischer Genauigkeit darauf, dass man auch ja nicht verloren ging. Es gab bei Spaziergängen mit ihm schon Momente, in denen man ihn anleinen musste, aber grundsätzlich lief man mit ihm nur ohne Leine. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, wo wir immer langeflitzt sind, aber Rexi wusste das und hat mich immer brav wieder zu sich nach Hause geführt. :)
Da wir beide ein so gutes Team waren, war ich relativ schnell auch bereit, wenn ich sowieso meine Oma "eingehütet habe", weil Onkel/Tante in den Urlaub fuhren, auch manchen Urlaub von ihnen schon mal Hundesitter zu spielen, wenn es keine Pension bzw. kein Hotel gab, das am Wunschurlaubsort auch Haustiere akzeptierte.
Meine Omahütezeit habe ich immer genutzt, für Prüfungen zu lernen. Dies lief am Anfang nie so, wie ich mir das vorgestellt habe, denn kaum war ich mit dem Hund wieder drinnen, setzte ich mich zwar an meine Hefter, allerdings gefühlte fünf Sekunden danach, stand auch schon der Rexi wieder vor mir, um mit mir spazieren zu gehen. Gelernt hatte ich bis dahin so ca. 1,5 Stunden - für mich absolut unakzeptabel, für den Hund war das Warten auf den nächsten Spaziergang natürlich unakzeptabel und so konnten wir uns meist auf 1,75 Stunden Pause nach drei Stunden Spaziergang einigen, was sich im Nachgang immer als die nachhaltigsten Lernphasen erwiesen hat.
Daher war der Aufpasshund schon toll, immer in Sorge, dass das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Spaß nicht falsch gewichtet wird. :)
Rexi ist 18 Jahre alt geworden und auch wenn ich ihn davon die letzten vier nicht mehr gesehen habe, so hat mich sein Ableben dann doch hart getroffen und der Hund, den meine Tante danach zu sich geholt hat, den fand ich absolut langweilig. :)

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