Mittwoch, 12. November 2014

Ohne Leine

Klar, das musste jetzt sein. :)
Grundsätzlich dachte ich, ich habe keine Ahnung von Hunden, zumindest sagten mir das die ganzen Hunderatgeber, die mir meine Freundin hier auf den Tisch gelegt hat, damit ich mich richtig einlesen kann.
Intuitiv, auch weil unser Hund das so vor gab, mochtem wir keine Leine. Es gab sie die "muss sein"-Situationen wenn wir an Straßen lang laufen oder aber andere Menschen, Radfahrer, Autos mit uns zusammen treffen, um ihn vor Unfällen zu schützen, aber im Großen und Ganzen ist es ein Hund ohne Leine.
Es ist hier aber auch nicht ganz so schwer, dies umzusetzen, denn wir wohnen eigentlich umgeben von vielen Gartenanlagen, die "im Kessel" als Lebensmittelproduktionsstätte erfunden wurde, aber für die Menschen in der Stadt doch mehr und mehr zum Naherholungsort umfunktioniert wurden. Auch wenn es heute keinen Kessel mehr gibt, aus dem man nicht mehr heraus kann, die Gartenanlagen in ihrer Funktionen als Produktionsort für kontrollierten Lebensmittelanbau und Rückzugsort aus den Wohnsilos ist so erhalten geblieben.
Wer das so nicht kennt, möge sich eine Ferienhaussiedlung mit winzig kleinen Ferienhäuser, aber einem guten Nutzgarten davor vorstellen. Es gibt keine Straßen und viele Wege sind mit schließbaren Toren für die Allgemeinheit nicht per Auto zu befahren. Daher ist es dort möglich, relativ reizarm mit einem jungen Hund spazieren zu gehen, auch ohne Leine, auch wenn EIGENTLICH in diesen Anlagen Leinenpflicht herrscht.
Wir haben uns dieses Terrain allerdings erst erarbeitet, als der Herbst hier Einzug gehalten hat und die Schrebergärtner wieder in die festen Wohnsitze zurück gezogen sind. Dies macht die Arbeit mit dem Hund natürlich zum Vergnügen, auch wenn wie hier viel berichtet wurde, auch einiges an Fehlern passiert sind.
Für einen dressierten Hund allerdings, ist Picospitz absolut nicht geeignet. Ich habe versucht, vermutlich aus der Erfahrung mit dem Rexi, aus ihm einen achtsamen Hund zu machen. Pico weiß, dass er nicht zu weit und nicht zu lange wegbleiben darf, dann bin ich WEG. In Situationen, in denen ich pfeife, hat er alle seinen Spaß zu vergessen, abzubrechen und auf Schlag zu mir zu kommen. Ist er zu weit weg und soll nahe bei mir laufen, ohne Leine, zeige ich mit dem Finger auf den Boden und er kommt und läuft an meiner Seite weiter.
Mittlerweile hat er die Leine für sich akzeptiert und weil er in der letzten Woche Hühner in einem Garten aus der Voliere getrieben hat, üben wir nun, dass eindfache Anleinen und ich bin auch damit mittlerweile sehr zufrieden.
Natürlich habe ich das alles nicht einfach so geschafft. Die größte Motivation für ihn war immer, dass es was zu Schlecken dabei gibt.
Es gibt immer wieder Menschen, die das als "nicht richtig" empfinden. Für uns ist es ein einfacherer Weg zu Erfolg. Und an Tagen wie heute ahnt man, dass alles gut werden kann, auch wenn außerhalb der Gartenanlagen die Leinenpflicht für diese Stadt eingehalten wird, an der Pico aber mittlerweile auch achtsam mitlaufen kann.

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