Montag, 7. Dezember 2015

Eineinhalb Jahre

Der Stichtag ist schon ein paar Tage her, aber so alt ist nun der Hund.

Mittlerweile musste ich die Betrachtungsweise komplett ändern. Hier erzieht nicht der Mensch den Hund, nein, der Hund leitet den Menschen an, sich sozial zu verbessern.
Gerade eben habe ich gelernt, dass Nichtbeachtung eines Hundes aufzeigt, dass man ihn respektiert. Dies wiederum bedeutet, dass ein Leithund alle seine Rudelmitglieder respektiert, weil er sie nicht beachtet. Funktioniert im Rudel aber super, weil keiner der Hunde möchte "nutzlos" sein. Also sucht er sich eine Position, die ihm gut liegt und mit der er den besten Beitrag für sein Rudel leisten kann. Fühlt sich dabei jemand übertreten, weil er glaubte, dass das seine Aufgabe war, kann er sich da zwar beschweren, aber grundsätzlich bedeutet es nur, dass er diese Aufgabe nicht gut genug ausgefüllt hat. Er hat also grundsätzlich etwas "anderes" gemacht. Bei genug Freifläche, guter Fütterung ist hier eine Aufgabe protestlos weitergegeben worden. Gibt es Streit, zieht sich der Klügere zurück und sucht sich eine neue Position. Sind Spannungen im Rudel, schreitet der Leithund ein, aber nur dann.

Switchen wir mal das Ganze ins Menschenleben, müsste es ja bedeuten, dass jemand in einer Firma arbeiten möchte und die Firma sich sicher ist, dass sie zu wenige Arbeitskräfte hat, er also dort problemlos dazukommen kann. Dieser neue Mitarbeiter läuft durch alle Abteilungen, um im Prozess zu lernen, worum es bei der Aufgabe in der Firma geht. Er durchläuft alle Stationen und findet selbstständig eine Lücke, die er mit seiner Kompetenz ausfüllen kann. Der Mitarbeiter, der eigentlich dachte, das ihm diese Aufgabe läge, ist froh, dass er jemanden hat, der ihm dieses "zu viel" ab nimmt und arbeitet konzentriert dort weiter, wo er sich hineingebissen hat. Der Betriebsleiter hat selbst nur die "Lücke im System" erkannt, das richtige Gespür für die Situation bewiesen und seinen Mitarbeitern das vollste Vertrauen zukommen lassen, dass sie bereit sein würden, kompetente Hilfe in ihrem Arbeitsprozess so anzunehmen, wie es kommt.

Kann sich das jemand vor stellen?
Nein!
Und deswegen muss man so tun, als würden Hunde zu Therapiezwecken ausgebildet werden müssen! Sie müssen nicht. Sie müssen nur trainiert werden, selbstständig in gewohnten Situationen trotz falscher sozialer Verhaltensweisen zu funktionieren, als würden sie in einem "normalem sozialem Umfeld" agieren dürfen.

Ich glaube, wir müssen viel neu lernen und der Satz: "Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht." hat weitaus mehr Bedeutung, als ich vor meinem Hund begreifen konnte.

Donnerstag, 17. September 2015

Rhodesian Ridgeback

Der Name fiel neulich bei eienr Freundin am Grill aus der anfänglichen Eisenzeit. Bis dato hatte ich keine Ahnung, was das für ein Hund sein könnte, seit gestern WISSEN wir das! ;) Wobei natürlich das Erlebnis meiner Unbedachtheit geschuldet ist und das kam so...

Klein Spitzchen hat seinen offenen Tag, aber eigentlich keine Lust, außerhalb der Laufgebiete läufiger Hündinnen "durch die Gegend zu rennen". Mir egal. Am Zaun bellt ein kleiner Nordfolk Terrier, wir gehen "Hallo" sagen - Pico ist ja vorsichtig. Zurück auf der anderen Straßenseite, kommt auf der gerade verlassenen Seite ein Mann mit einem GROßEN Hund daher, klein Spitzchen im Kennenlernrausch - vielleicht meint er ja auch, dass eine Hündin da kommt? ;) Jedenfalls wechseln wir zurück auf die falsche Straßenseite und jetzt sehe ich, der SEHR GROßE Hund ist nicht angeleint, ok... Abwarten. Mein Hund sieht die angespannte Haltung des auf uns zukommenden SEHR SEHR GROßEN Hundes und er zuckt - ich hätte auch zucken sollen und schleunigst die andere Straßenseite MIT dem Hund aufsuchen - tat ich aber nicht und eigentlich war die Frage des Halters "Rüde?", das leichte Anlaufen des Hundes, sein Beißen, das unterwürfige Quietschen meines Hundes, mein schneller Blick auf die Straße und das Loslassen der Leine, das mehr Kullern als Rennen meines Hundes AUS der Reichweite der großen Hundes eine gefühlte Sekunde - endlos lang!

Warum war das passiert? Dumdidum...
Der Rhodesian Ridgeback wohnte genau dort, wo wir gewartet haben und gefühlt ist im Moment im gleich nebenan befindlichen Laufrevier JEDE Hündin läufig und da kann natürlich ein großer stolzer sehr potenter Rhodesian Ridgeback, keinem kleinen Spitz, der dank eingekringeltem Schwanz definitiv IMMER am Rangniedrigsten ist, nicht auch nur ansatzweise mit irgendeiner Markierung seiner Duftstoffe, in seinem Revier belassen. 

Jaja, der Halter von dem Rhodesian Ridgeback hätte das auch wissen müssen, aber der hat bestimmt einen Tag lang an meinem Satz: "Ich weiß ja, wo Sie wohnen!" zu knabbern gehabt. ;)

Dienstag, 4. August 2015

Indiana Jones

 'Nein, hier geh ich auf gar keinen Fall lang!'


'Ok, wenn ich schon mal hier bin, versuch ich es noch einmal...'




'...ganz ganz vorsichtig...'




'...wenn ich die Tatzen nur AUF die Bretter setze...'




'...könnte es möglich sein, dass ich nicht im Wasser unter uns ertrinken muss!'






Wir sind da insgesamt viermal drüber und leider habe ich vom Endergebnis kein Video gedreht, aber er sah damit wirklich aus wie 'Indiana Jones' - sehr sehr cool, weil keine Schlangen da waren.

Mittwoch, 24. Juni 2015

Wachhund

Ich musste heute zur Schule der Kleinen, hatte die Schwimmsachen vergessen. Kurz vor der Schule erst habe ich mir Gedanken über die Verfassung des Hundes gemacht, wenn ich in der Schule verschwinde. Zum Glück kam ich beim Anbinden auf die Idee, dem Hund eine rassetypische Aufgabe zu geben und stellte seine Leckerli-Dose mit da hin.





Das hat super geklappt - guter Wachhund!

Samstag, 20. Juni 2015

Die Ausbildung zu einer Führungspersönlichkeit...

...kostet bestimmt einiges an Geld, ich habe das mit Hund inklusive.

Vorgestern begegneten wir einem Höckerschwanenpaar, dem ich aber schon von Weitem an sah, dass sie ohne Nachwuchs sind. (Hatte ich sowieso während des Brutvogelmonitorings schon erkannt.) Trotzdem war der Schwanenmann sehr am Zischen. Eine Situation, die der kleine Hund nicht kannte und daher der Meinung, war, dass man auf das Abbruchsignal nicht hören muss. Vielleicht habe ich es aber auch zu spät gegeben.


Also beäugte er erst einmal dieses weiße "Dingens", was ihn anzischte und "schlich" sich mal langsam an die Situation heran - "schlich" im Sinne von Jungsspitz schleicht. ;)


Jetzt befand auch die Schwanendame, dass der Hund zu nahe sei und verstärkte die Frontenlage. Der Wachhund ging auf "Verteidigung" und setzte seine Stimme mit ein.


Die Schwäne befanden nun, dass sie beide auf die Seite kommen müssen, auf der der Spitz sich auf hält und beide sich noch einmal vergrößern mussten, also beide die Flügel anhoben.


Auch der kleine Spitz hatte alle Haare, die ihm zur Verfügung standen aufgestellt, der Größe der Schwäne konnte er dabei aber nicht gerecht werden.

Hier befand ich, dass eine Extremsituation aufgebaut war, aus der beide Fronten nicht mehr heraus kommen können. Wertfrei, ohne irgendwen der beiden Parteien direkt anzusprechen, bin ich in die Frontlinie getreten, habe dem Schwanenpaar den Rücken zugedreht und den Hund mit der Hand aus der Situation dirigiert.

Hinterher fiel mir dann auf, dass es so vermutlich auch in Führungspositionen sein müsste. Man lässt eine Situation rollen, verlässt sich auf das KnowHow und die Empathie der entsprechenden Mitarbeiter, Kunden etc. pp. und erst in dem Moment, in dem alle Parteien nicht mehr in der Lage sind, die Lage selbst zu regeln, leitet man die Partei, die am Besten führbar ist, aus der Situation heraus, ohne hinterher irgendwem die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Dazu braucht es natürlich viel Feingefühl, aber vor allen Dingen einen freien Kopf, was den Spruch: "Wer führen will, sei frei von Arbeit." absolut belegt.

Immerhin weiß ich jetzt, was ich in der Vergangenheit nicht wissen konnte - danke Pico!

Donnerstag, 18. Juni 2015

Fotosession

"Ich habs's versucht, Gott weiß ich hab's versucht..." *träller*

Zuerst habe ich ganz heimlich das Handy gezückt.


Da war etwas Anderes SEHR SEHR spannend! ;)


Aber dann "sah" der Hund, dass ich "nicht bei der Sache bin".

Und so musste er denn nun seinen Job erledigen.

Sichern wir mal diese Seite genau ab.

Und nun die andere Seite.

Nein, da vorne ist etwas SEHR Verdächtiges!

Vielleicht aber auch auf dieser Seite?

'Und bevor sie mich dann vielleicht doch noch mal im Portrait bekommen könnte, kneif ich mal lieber die Augen zu!'

Ich fürchte mal einfach, ich bin ihm wirklich nicht aufmerksam genug. ;)

Sonntag, 10. Mai 2015

Nine Month

1. ACHTUNG: Es wird philosophisch. ;)
2. Ich habe mich leider im Datum geirrt (es wäre der 2.5. gewesen), aber das kann ja mal passieren. :)





Neun Monate mit Hund - was er mir dabei beigebracht hat...
Die Welt ist nicht binär.
Nicht das ich das nicht schon "gewusst" habe - vielleicht sollte man eher sagen "gespürt", weil es das besser trifft und ein Bewusstsein gegenüber "geahnt" schafft. Das heißt, alles, was Literatur so fest definiert ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Bisher habe ich ausschließlich bei Cesar Milan so etwas gelesen. Er geht immer von seiner Erfahrung aus ala: "Bei meinen Hunden habe ich...", was suggeriert 'Versuch es, aber es kann ganz anders sein.'. Schön fand ich in der letzten Woche auch seinen Satz: "Hunde sind zu bestimmten Nutzaufgaben gezüchtet worden. Schau dir diese Aufgaben an und du wirst Deinen Hund besser verstehen."
Genau.
Und ich bin immer noch dankbar dafür, dass ich einen Spitz habe. Pico besitzt etwas, was Menschen verlernt haben - Sozialkompetenz (Familien- und Wachhund!) und die daraus zu schlussfolgernde Eigenschaft des Teamplayings. Vermutlich machen das die meisten Hunde (ihnen wurde ja die Sozialkompetenz nicht ausgezüchtet und in ihrem Bewusstsein konnte sich kein "negativer" Erfahrungspool bilden), aber bei den Spitzartigen kommt es nach meinen bisherigen Beobachtungen am Deutlichsten zum Vorschein. Von daher konnte ich die 5er-Regel (Gebe einen Befehl und zähle heimlich bis "5", dann reagiert ein Spitz) irgendwann ablegen. Pico reagiert unglaublich in unterschiedlichen Situationen und ich fand keine Erklärung (binär ;)) dafür. Interessanterweise gibt es aber so etwas wie eine "Regel", so unglaublich sie auch sein mag - sie ist unberechenbar, also nicht binär. ;) Erscheint eine neue Situation, versucht mein Hund alle "umherschwirrenden" Gedankenstränge aufzuschnappen und kann dadurch durch eine neue Situation durchflutschen, ohne für sich selbst den größten Schaden zu nehmen, so seine "Programmierung". Während wir Menschen unseren Pool an jahrelanger Erfahrung abgreifen, ist der Hund durch diese Situation hindurch geschlüpft, nicht immer so, wie "ich" und alle daran beteiligten menschlichen Personen dies für "sinnvoll" erachten.
Situation: Menschen mit zwei Hunde begegnen sich, ich denke "Ah kenn ich, alles ok", mein Hund stürmt los, um anderen Hund zu begrüßen. Gegenspieler "denkt": 'Scheiße, dass ist ja wieder diese doofe Spitze, der kläfft.', Pico fängt also an zu bellen, wurde ihm "erlaubt". Kennen wir eine Person nicht, der wir begegnen, kann diese Situation gut ausgehen, wenn die andere Person "entspannt" ist. Ist sie es nicht, ist sie für Pico unberechenbar, weil viele Gedankenstränge umherflitzen oder aber vielleicht sogar Angst alles Berechenbare überlagert. Also läuft er los und schreit den Menschen an: "Los, konzentriert dich endlich, damit ich weiß, wie ich Dich zu nehmen habe!", versteht die andere Person natürlich nicht, hat noch mehr Angst und der Hund wird noch nachdrücklicher. Toll. ;) 
Warum aber macht Pico solche Kläffaktionen auch bei Joggern, Walker, Radlern (da ja nicht immer!!!), Bussen , Autos? Auf sportliche Erfolge ausgerichtete Personen befinden sich in einem Rauschzustand und sind damit was? Ja, unberechenbar für den Hund. Sitzen in Bussen und Autos mehrere Menschen drin, ist Teamplaying unmöglich, weil man den groben Handlungsstrang nicht erkennen kann, Bei Autos ist es wirklich so, dass bei Menschen, die ihm schon einmal außerhalb seines Heimes begegnet sind, keine Probleme gibt, aber alle, die er bereits angebellt hat (und da gibt es noch eine andere Regel als die des nicht berechnens), fahren sauer vorbei. Ist Euch das schon mal bei Postaustos aufgefallen? Manche Postautos werden böse angekläfft, bei einigen rennt der Hund nur "normal kläffend" mit, um sein Revier zu kennzeichnen. Jep, der Fahrer der Postautos, die angebellt werden haben Angst oder sind im eigenen Dauerstress gefangen.
Stress ist also etwas, bei dem wir Menschen unbrechenbar sind und ich kann das aus Rückblendung bestätigen.
Lange habe ich mich gefragt, wieso mein Hund funktioniert und warum andere Hunde mich verstehen. Ich mag Hunde, seit ich selbst einen habe, aber ich habe auch meine Grenzen. Selbst wenn ich einen Hund gerne mag (die kommen dann wirklich mit mir mit), geht er mir irgendwann auf die Nerven, weil die Freude und Anhänglichkeit sich logischerweise auch gegen meinen Herzprinzen richten und dann meine ich wohl ziemlich eindeutig, was ich sage.
Im Teamplay mit dem Herzprinzen passieren da oft widersprüchliche Dinge. Ich sage etwas, meine es aber ganz anders und Pico weiß nicht wirklich, was ich von ihm will. Er reagiert, mittlerweile weiß er, was ich meinen könnte ;), braucht aber immer wieder eine Bestätigung in Form eines Leckerlis. Seit einigen Tagen habe ich mich nämlich gewundert, wieso er nicht mehr an kam, obwohl oder trotzdem ich ihn korrigiert habe und dann wurde mir klar, dass ich knapp vor der verbalen Korrektur meine eigene Handlungsweise korrigiert hatte.
Führung. Ich finde, das ist totaler Quatsch. Der Herzprinz verlässt sich komplett auf das Teamplaying. So lange man in Interaktion miteinander ist, "überlässt" er mir die von mir gewünschten Handlungsfelder und macht das, was "übrig bleibt", natürlich in seiner eigenen Interpretation bzw. in seinem Verständnis von Teamplaying. Zum Glück habe ich in den neun Monaten schon gut lernen dürfen, wo seine Kompetenzbereiche liegen. Er hasst es, Verantwortung zu übernehmen, ist aber pflichbesessen und macht es, leider dann überkorrekt. Speziell dann, wenn er müde ist, wird es fast unerträglich und dann muss ich ihn natürlich aus diesen eigenen Verantwortungsbereichen befreien.
Ich habe also gelernt, dass ich in Situationen, die ich selbst nicht wirklich überblicken kann, die Leine einsetzen muss, damit ich ihn an meinen Gedankenstrang "fessle". Menschen mit Angst kann ich mittlerweile auf einen 50-Meter-Bereich erkennen, auch hier ist die Leine ein super Schutzmittel für die Berechenbarkeit der Situation. Ich LIEBE Spaziergänge, in denen wir kaum Menschen begegnen, weil wir damit wirklich die alleinigen Teamplayer sind. Ich LIEBE sein Teamplaying in der Familie! Ich finde es mittlerweile nicht mehr beschämend, wenn er Besuchern hier auf unterschiedlichste Weise anzeigen mag, dass er hierher gehört und dazu auch die vollste Kompetenz hat. (Jep, da muss ich arg korrigieren!)
Und ich freue mich auf viele viele weitere Monate, in denen er mir zeigt, wie diese Welt WIRKLICH funktioniert, ich vieles schon lange richtig mache, aber wie viel mehr ich selbst noch lernen muss.
Danke, Du großer Kleiner!!

Mittwoch, 22. April 2015

Pico - der Hund mit der schwarzen Maske

Nun ja...
Im Rudel, also bei der Sozialisation zeigt sich, der Kleinste und Jüngste der Hundeschar macht sich dran, bei Streitigkeiten dazwischen zu gehen und zu schlichten - auch wenn das vermutlich für Menschen nicht so ausschaut. So ein ganz kleines bisschen habe ich das Gefühl, dass das an der Rasse liegt. Ähnliches kann ich auch bei dem Samojeden und dem Elo erkennen. Der Spitz ist ein Streber! ;)

Heute nun hatte ich das zweite Mal im Alleingang das Erlebnis...
Cookie, immer liebster Spielkumpel, weil ungefähr gleich alt, scheint weniger sozialisiert zu sein wie Pico. Vielleicht ist es ja auf dem Trainingsplatz ausschließlich das Training wichtig und die Hunde können untereinander nicht Grenzen austesten, so wie wir das beim gemeinsamen Spaziergang haben? Nun ja. Wir treffen Cookie immer mal wieder und mittlerweile sehe ich den nicht mehr gerne. Neulich flitzte er im Vollspeed an mir vorbei zu einem kranken Hund an der Leine, in den er sich verbiss, bis der Halter seinen armen (großen!!) Hund hoch hob, um ihn vor dem übermütigen Hund zu schützen. (Der brav "Nichts" tat, als seine Halterin um die Ecke kam, die ihn dann für sein braves Verhalten lobte, weil ja im Gegensatz zu allen anderen Hunden lieb war.) Pico lief mit erhobenem Kopf und seiner Streberohrenstellung weg und wurde RICHTIG sauer, als Cookie auch gleich noch mal über ihn her fiel.
Ich kenne den Hund mittlerweile gut und dies habe ich so bisher noch nicht erlebt. Vielleicht fühlt sich Pico Cookie gleichgestellt, vielleicht ist Cookie aber auch aus seinen Erfahrungen im Rudel heraus verhaltensgestört und Pico verhält sich ihm gegenüber wie ich, wenn ich pöbelnde Jugendliche treffe? ;)
Wie auch immer. Ich hatte heute eine Dorngrasmücke in den Gartenanlagen und konnte es kaum glauben, als ich wieder einmal ungebremst umgelaufen wurde und freudig hopsend Pico von Cookie begrüßt wurde. Pico freute sich auch - gefühlte zwei Sekunden. Dann verwandelte sich das Spitzchen in das, was von allen Leuten gefürchtet wird - in einen sauwütenden giftig knurrbellenden und beißenden schwarzen Wollknäul. Immerhin, Cookie erkannte auch hier die gesetzte Grenze nicht ein und bevor wirklich Blut fließt, befand ich es als schlau, einzugreifen. Einmal hart in die Hände geklatscht, jedem Hund eine Anweisung gegeben und alles wäre gut gegangen - wäre nicht die Halterin von Cookie auf der Bildfläche erschienen und hätte damit meine Autorität weggewischt - ich habe sie begrüßt und den Fokus von den beiden Pubertieren genommen.
Also musste ich meine Wutkugel an die Leine nehmen und abführen - sehr mies, weil der liebe süße Aussie in Kleinformat immer noch in 5-Sekundentakt die Grenze meines kleinen "Rächers der Schwachen" ;) übertrat.
Das kann ja heiter werden, erst Recht mit dem Wissen um die Angst von Cookies Halterin vor meinem kleinen schwarzen Spitz...

Dienstag, 31. März 2015

"Egal ob es regnet, stürmt oder schneit, Du MUSST IMMER raus!"

Heute morgen stand Spitzchen vor dem Bett, mit spitz aufgerichteten Ohren und einer freudigen Körperspannung - es ist D-Day! ;)
Irgendwas grummelte in seinem Bauch, also raus. 15 Minuten später stand er am Fenster - "Will wieder rein!", Fell komplett verschneit, ab unter den Tisch, Schnauze nebst Schwanz und Ohren zusammen mit dem Kopf auf den Boden drücken, ab unter Bett oder doch Tisch oder Stuhl oder doch Couch (unter die "man" nicht mehr passt ;))? Das Bett gewann und kein Hundename des neuen Rudels bewegte den Hund darunter wieder hervor zu kommen.
Und was mache ich jetzt mit so einem langen Vormittag? ;)

Sonntag, 29. März 2015

Sozialisation II

Umsetzung Teil zwei ist angelaufen.



Wir haben uns der örtlichen festen Hundetruppe in den Lankower Bergen angeschlossen. Dies bekommt nicht nur dem Hund gut, nein, auch die Halterin profitiert vollkommen davon. Aber hier geht es ja nur um den Hund.
Ich gehe also zweimal die Woche 20 Minuten mit dem Hund zu einem fest definierten Treffpunkt, um dann dort mit wenigstens drei Hunden nebst HalterINnen zu laufen. Dabei passieren natürlich immer noch akute Pannen, aber es ist schön, wenn mir das nicht nur alleine so geht. Ordentlich eins auf die Mütze, hat der Hund auch schon bekommen! ;)
Eine Halterin hatte sich einige Wochen aus der festen Runde ausgeklingt, weil der größte Teil der Hunde unkastrierte Rüden sind und ihre Hündin nicht nur in der Läufigkeit gut riecht, nein, sie muss DIE Duftbombe schlechthin sein. Also so etwas wie Dolly Buster in menschlichen Maßstäben. Also dann war die Maus nicht mehr läufig und kommt nun wieder mit auf der Runde. Was passierte mit dem Poohbärtier? Der kriegte sich nicht mehr ein und war nur mit elastischem Hüftschwung auf ihr drauf. Soll er nicht, also musste ich ihn immer wieder runter holen. Ja, ich kam mir schon vor wie eine eifersüchtige Mutter... (Und das fühlt sich unendlich ALT an! ;)) So lange ich neben der Hündin stand war alles ok, sobald sie außerhalb meiner Reichweite war und Picospitz wusste, dass ich nicht schnell genug da bin, war er wieder am "rammeln". Sehr witzig schon, WO er das gemacht hat - also eher den Rasen unter der Hündin besamt ;) und dadurch, dass er wirklich der Kleinste ist, ist das für die Labradordame auch eher witzig, nahm ihn außer mir keiner ernst. Die menschlichen Begleiter haben am Ende mitgeholfen, es half aber nichts.
Bis Elmo auftauchte. Mein zirkulierendes Hormonbündel beschnupperte auch diesen Hund unter Missachtung aller Privatsphären, Elmo kommentierte das kurz mit einem "Grr!", das Poohbärtier merkt nichts und Rüde befand "DAS REICHT!", stürzt sich wild beißend auf den kleinen abgedrehten Rüden, woraufhin irgendwie alle Rüden der Truppe aufeinander los gehen. Alle Menschen in totaler Panik, ich hatte aber meinen Hund soweit im Griff, dass ich ihn rausgezogen bekommen hätte. Es gab einen blutigen Fellabriss, ansonsten war alles ok.
Und siehe da, das Hormonpropellertier hat kapiert, läuft ab da nur noch mit dem Sohn der Dame rum, kabbelt und balgt sich und ist so ausgelastet, dass er "Altkumpel" Cookie bei Treffen behandelt ala: "Geh mir weg du Penner, Du bist echt unreif!" und wenn der mit der Dame ihrer beider Herzen hoch erhobenen Hauptes abstampft, dreht sich Pico weg ala: "Ach lass mal, ich hab ne viel schärfere Dame zu laufen als du!" *lol* (Und nun kann ich ihn auch wieder ohne Leine alleine durch "unsere" Gartenanlagen führen.)
Soziale Wesen brauchen also ein großes soziales Umfeld. Das trifft nicht nur für mich, sondern auch auf unseren Hund zu.

Wir Menschen waren auf alle Fälle gemeinsam auf unserer Runde am Müllsammeltag von Schwerin in den Lankower Bergen Müll sammeln. Ich kenne jetzt bereits den Baumbauftragten von Schwerin, habe schon jemanden von der städtischen UNB kennen lernen dürfen, wusste, wann sich der Ortsbeirat trifft und habe mir das auch angehört und verbreitere damit meine beruflichen Kontakte auf meinen Heimatort. Wer hätte das gedacht! ;)

Dienstag, 3. März 2015

Neuer Futternapf





Als über Weihnachten der kleine Kerl anfing, sein Futter zu verweigern, habe ich mit einer Nachbarin darüber geredet. Und weil die den kleinen Spitz so gerne mag - sie hatte als Kind selbst einen, hat sie für ihn diesen süßen Napf getöpfert! Von der Seite ist Pico noch mal aus seitlicher Perspektive drauf gemalt.
Ich bin ein bisschen sprachlos...

Montag, 2. März 2015

Neue Laufreviere





Problemhund

Tja, da denkt man, man holt sich einen kleinen Welpen und alles wird gut - muss es aber nicht! :)
Mittlerweile haben wir das Problem, dass der kleine Hund bei Hunden in seiner Größe das Zittern vor Anspannung bekommt, schon auf einer Entfernung von 500 Metern den Rennimpuls bekommt und nur dank der Tatsache, dass er klein ist und wohl auch nur noch 5kg wiegen wird (dank Fressverweigerung), zu händeln ist. Hündinnen mit Hormonen, die einfach nur in Richtung "Hündin" gehen bewegen ihn dazu wild schnaufend das Gelände aufzuwühlen und nichts mehr um sich herum mitzubekommen. Er sah mich kaum noch (an), heulte den nicht vorhandenen Mond an und war einfach nur, eine breite Spur neben sich! 
Ja, ich konnte langsam verstehen, wieso man ernsthaft über Kastration nachdenkt - mich persönlich nervt allerdings mehr die Fressverweigerung als seine Unausgeglichenheit, die man ja durch gute Führung (mein Dank geht da an Cesar Milan!!!) und eine ständige Beobachtung und Korrektur des eigenen Verhaltens hin bekommen kann.
Da Pico aber eigentlich grundsätzlich ein Problem mit dem Auto fahren hat, was mich in meiner beruflichen Tätigkeit einschränkt, habe ich Gabi Wienker gebeten, mir dabei zu helfen. Dank der Tatsache, dass Quantenphysik zeit- und raumlos ist, kann man so etwas "einfach so" begleiten lassen. Grundsätzlich versprach Gabi mir aber vorab, dass sie mir definitiv NICHT beim Fressproblem helfen würde. Spannend ist nun, dass dies zuerst gelöst werden musste, DENN dieses ganze pubertäre Rumgewusel, die Unausgeglichenheit kommt zwar indirekt von der Pubertät, direkt aber von Picos Verweigerung "normal zu fressen". Ich hatte ja schon einmal so einen unausgeglichenen Welpen, den ich dank eines langen Telefonates mit Gabi und der Veränderung des Futters "in die Spur" bekommen habe. Da aber die Grundlagen schon bei der Mutter gefehlt haben müssen, hat Pico natürlich grundsätzliche Defizite die im Fall einer Fressverweigerung schnell zu einem großen Problem für ihn werden, wie gerade...
Gabi hat aufgelöst, was meinem Hund fehlt und gute Tipps gegeben, wie ich ihn da wieder auf die Spur bekomme, auch mit seiner Fressverweigerung und gemeinsam mit ihrer Reiki-Behandlung ist mein Pico gerade wieder mein Pico. Ich bin mir sicher, dass wir "den Rest" auch hinbekommen werden.

Samstag, 21. Februar 2015

Pooh-Bär-Tier

Es kam, langsam, für mich unauffällig und explodierte bei einer Hündin, die er als Freundin ausgesucht hatte, die ihn immer abwies und nun... ran ließ! Und dann war er einfach mal WEG.
Ja, er kam wieder, irgendwann, aber er ließ lange auf sich warten. Es war gut, dass ich die Besitzerin der Hündin kannte und die ihn im Zweifelsfall "auch einfach über den Zaun geworfen hätte", aber grundsätzlich ist es so, dass man seinem Hund vertrauen sollte und ich konnte das nicht mehr.
Mein Bauch hatte meinem Kopf befohlen, für diesen Fall mal vorzugsorgen und so gibt es in mir den Plan, dass Pico mehr an Verkehr gewöhnt werden sollte, definitiv Leinentrainig wichtig wird, wir uns einem festen Hunderudel anschließen wollen und die Stadt mit den vielen Gerüchen erobern müssen. Gedacht getan - so habe ich nun in der letzten Woche den Bereich hinter der Hauptverkehrsstraße mit dem Hund erschlossen, ihm beigebracht an der kurzen Leine zu laufen. Das er bei der Flut an neuen Informationen hyperventiliert, kannte ich ja schon aus der Welpenzeit und so bekam der Kleine Verstopfung und Durchfall gleichzeitig. *seufz* ABER...
Das Gebiet hinter dem alten Wohngebiet ist groß, als Heidelandschaft gut zu überblicken und mit vielen Hundehaltern mit vorrangig normalwüchsigen Hunden gut besucht. Das heißt, mein Hundchen hat genug zu tun, erkennt seine Grenzen und ist auch nicht trotzt dort drei vorhandener läufigen Hündinnen WEG.
Spannend finde ich, dass er dort nun den Auslauf hat, den er braucht. Während ich so zwischen sechs und sieben Kilometer mache, ist er mit 21 (mindestens!) dabei UND kommt jetzt endlich platt nach Hause und bricht hier einigermaßen k.o. zusammen und SCHLÄFT. Phänomenal.
So hat doch die Erweiterung des Gehirns mit mehr Zellen und das Synapsengewürfel unglaubliche Vorteile.

Samstag, 17. Januar 2015

Voneinander lernen

Heute habe ich etwas für mich sehr Wichtiges kapiert.
Schon lange weiß ich, dass Pico mich immer fragt, ob er etwas tun darf. In den meisten Fällen habe ich auch kapiert, was er meint, manchmal stehe ich im Dunklen bzw. interpretiere reinen Übermut in sein Verhalten. Ist es aber gar nicht. Pico ist ein sehr umsichtiger Hund.
Montag konnte ich ihn von drei flüchtenden Rehen abrufen und habe mich darüber gefreut, obwohl mir gleichzeitig klar war, dass dies nicht an meinem super Verhalten gelegen haben kann.
Heute gab es dazu die Auflösung. Pico war lockerer drauf und ich nutzte die Gelegenheit dem übermütigen Hund zu zeigen, dass ich bestimme, wann ein Spiel beginnt, abbricht oder überhaupt statt findet. Natürlich ist für mich Pflicht, den Hund 100% im Auge zu haben. Dabei fiel mir etwas auf, was ich vorher schon oft bemerkt habe, aber für Übermut hielt. Pico zieht die Nase leicht nach oben und wirft den Hinterkopf dabei zurück. Ich antwortete mit einer ähnlichen "Geste", er flitzte los und untersuchte alles genau. Was hatte ich ihm "erlaubt"? Ich wiederholte "mein Zeichen" immer mal wieder und siehe, der Hund fing an zu jagen, einschließlich der Hühner eines Bekannten in den Gartenanlagen. AH!
Daher hat er Montag die Jagd abgebrochen. Er hatte nicht gefragt und eigenmächtig - aus reinem Spieltrieb gehandelt. Er war unsozial und hat sich daher abrufen lassen. Wenn ich ihm erlaube zu jagen, ist er nicht abrufbar.
Wow.

Futterverweigerung

OHM.
Ihr wisst, was jetzt kommt? ;) Ja, eine läufige Hündin! Und ich hatte sie nicht auf dem Kanal! Mit einer Schnittgrenze von ca 40 cm gemeinsamer Grundstücksgrenze hatte ich die Hündin zwar irgendwie registriert, aber nicht wirklich "auf dem Kanal".
Picos Fressverweigerung war irgendwie merkwürdig. Er fraß zu Hause NICHTS! Auf unseren "Ausflügen", früher "Schnüffelrunden" genannt, fraß er mir aber den gesamten Inhalt des Bauchbeutels leer, je mehr drin war, umso mehr fraß er. Ich spekulierte mit meiner Ansprechpartnerin für Spitze schon darüber, dass ich Pico zu sehr verwöhnt habe, will das auch nicht abstreiten, immerhin hat er eine große Aufgabe (der er als Familienhund allerdings gerne gerecht wird).
Gestern nun vermerkte jemand mit einem Spitz, der bei Treffen mit läufigen Hündinnen ebenfalls das Fressen verweigert, dass mein Hund "Liebeskummer" haben könnte. Ich wusste, dass die Hündin, mit der er manchmal spielt, läufig ist und die wohnt auch nicht wirklich weit von hier weg. Allerdings passte seine Fressverweigerung nicht zum Zeitpunkt des Startes derer Läufigkeit. Bis mir dann gestern auf fiel, dass Pico schon eine ganze Weile nicht mehr den "merkwürdigen Hund von nebenan" angebellt hat. Ungefähr so lange schon nicht, wie er "keinen Appetit" mehr hat! Heute bellte er Frau "Kommheä" an und siehe, er fraß auch endlich wieder zu Hause aus seinem Futternapf!
Ok. Ich muss also nur heraus finden, wie häufig die Dame läufig ist und dann in diesen Zeiten Picos frisch zubereitetes Fressen unterwegs füttern. Mal schaun, was mir dazu ein fällt, wenn es wieder soweit ist.
Aber er hat das verdient. Er ist ein wirklich guter Hund, der sich super in unsere Familie eingliedern mag.

Ein guter Freund

Menschen mit Handicap haben ein Problem, das der sozialen Natur.
Wenn man komplett anders ist und andere Menschen keine Schnittpunkte finden können sind sie einsam. Nun geht unsere Kleine auf eine Ganztagsschule für Kinder mit motorischen Einschränkungen und hat dort ein relativ stabiles soziales Umfeld. Zu Hause kümmern wir uns um sie als Familie. Den sozialen Kinderverlust gleicht immer noch Lisa aus. Die allerdings befindet sich in der Puber*dings* - ich soll es nicht aussprechen. Das bedeutet, sie stellt sich auf eigene Beine und baut sich ein eigenes Leben auf. So soll es auch sein. Dadurch fällt sie allerdings als Spielgefährtin in absehbarer Zukunft weg. Das war einer der Gründe, warum ein Hund zu uns kommen sollte.
Nun ist es bei Kindern mit cerebralen Defekten so, dass sie entwicklungsgeschichtlich zurückhaltend sind. Das sich dieser Aspekt auf das gesamte Leben auswirkt, hatte ich nicht kapiert. Bis jetzt. Es hat wirklich von August bis Januar gedauert, bis sie mit Pico wirklich etwas anfangen wollte. Aber nun ist es so! Sie kommt freudig nach Hause ala "It will mit Pitu pieln!" Dazu wird mir auch verboten, an ihren Logopädietagen einen kleinen Umweg zu Lisas Schule zu machen, damit SIE alleine mit ihm spielen kann und nicht Lisa mit dem "mehr an Fähigkeiten" ihr in die Quere kommt. Und so bewegen sich ein kleiner schwarzer Hund und ein Kind ohne eigene Gehfähigkeit in jeweils eigenem Tempo über den Fußboden und toben. Es gibt also einen engen Sozialkontakt, Kommunikation und Spiel. Ein Tier ersetzt menschlich-soziale Unfähigkeit.
Danke Pico!

Mittwoch, 7. Januar 2015

Warum ich Hundekuchen backe?

Pico frisst nicht mehr.
Und da ich es schade fand, sein Fressen immer weg zu werfen, habe ich es zu Kuchen verarbeitet. die Folge davon war - er fraß nun gar nichts mehr und ich backte noch mehr Hundekuchen.
Hm, das kanns jetzt aber auch nicht sein, oder?
Er kriegt leckeres frisches Essen gekocht, mit frischem Fleisch, dass dann zum Abendbrot gekocht, am nächsten Tag noch mal aufgewärmt - NICHTS! Er frass ausschließlich Hundekuchen und das mit zunehmendem Abstand zum letzten "richtigen" Fressen immer mehr.
Irgendwie kam ich auf die Idee, dies zu probieren (Foto nachgestellt):

Und da fraß er dann.
Hm.
Liegt es am Napf? Bisher hatten wir (nicht wie auf dem Foto!) einen Edelstahlnapf verwendet. Vor meinem Kopf befand sich ein riesengroßes Brett und ich überlegte, zur Probe einen Plastiknapf zu kaufen, damit...
Zum Glück gibt es im weltweiten Netz kluge Menschen ohne Brett vorm Kopf und die erzählten, dass sie Müslischalen benutzten. Ja, die haben wir hier auch, siehe das Teil, was die Kleine in der Hand hält und schauschau - er schlich sich zwar ganz vorsichtig und skeptisch an den Napf heran, probierte kurz, bemerkte, dass *wasauchimmer* ihn nicht ärgerte und fraß gut.
Es fliegt also der Edelstahlnapt aus unserem tagtäglichen Handling heraus. Zum Campen kann man es ja dann wieder mitnehmen. Vielleicht ist auf Campingplätzen ja die Elektrizität "anders". ;)

Dienstag, 6. Januar 2015

Fünf Monate / die Erkenntnisse dieser Zeit

Heute vor fünf Monaten haben wir den kleinen schwarzen Teddy kennen gelernt, der damit den Namen "Pico" bekam.
Ich hatte viel gelesen, wie man mit Hunden um geht, hatte kaum einen Plan und war konfus. Heute fiel mir ein, was ich genau am Anfang richtig falsch gemacht hatte. Überall stand geschrieben, dass man sich "als Chef" aufführen solle und den Hund darauf "abrichten", dass er alles macht, was man "sagt".
Was da aber nicht steht - der Hund befindet sich dann in Nullkommanix im erheblichen Vorteil! Da er nicht lesen kann, weiß er nicht, dass er sich als Untergebener komplett dem nicht beobachtenden Menschen unterordnen soll, wenn der dann mal seine geschätzte Aufmerksamkeit sich ihm zuwenden mag. ;)
Also so gesehen, kennt er den Menschen, zu dem er gehört und weiß GANZ GENAU, wie der tickt. Dementsprechend weiß ein Hund viel besser, wie er mit dem Menschen umzugehen hat, wie er Disziplinarverfahren umgehen kann und sowieso und überhaupt alle Befehlsgewalt umgehen kann.
Na dem Gespräch mit Gabi von www.welle-hund.de hatte ich verstanden. Den Vorteil muss man einem Hund nicht einräumen. Und so haben wir uns aneinander angenähert, ähnlich wie bei einem Partner, mit dem kleinen feinen Unterschied, dass dieses "Verliebtheitsgefühl" nicht alles ausgeblendet hat, was stört. Und so sind wir nun, immer noch nicht im "Sandkastenrockeralter" angekommen, auf einer Ebene, in der wie relativ stressfrei im öffentlichen Raum miteinander aus kommen.
Natürlich reagieren einige Hundehalter ängstlich auf uns, wenn sie sehen, dass ich mit der Hand den Hund an einem Platz "halte". Es sieht ein bisschen so aus, wie Maja Nowak mit den "Problemhunden", aber es funktioniert. Dauerbefehle kann mein Spitz nämlich nicht im Wort umsetzen. Dazu ist er zu hibbelig. Aber er kann am nach unten gerichteten Finger neben mir her laufen, genauso wie er hinter vorgehaltener Hand sitzen/stehen bleibt und die für ihn vermeintliche Gefahrenquelle ohne Bellen und Angriffsanlauf "in Ruhe an sich vorbeilaufen lassen kann".
Definitiv sicher ist aber, sollten meine Gedanken ganz woanders sein, weiß der Hund das fast punktgenau und macht das, was er will. :)

Läufige Hündin 3

OHM!
Ich war am Samstag etwas befremdet. A. biegt am Ende unserer Runde ums Eck und schnuppert erst einmal ausgiebig an Picos Geschlechtsteil. 
Häh!?! 
Bisher befand die Dame, dass der Hund zu klein, zu laut, zu *wasweißich* ist, auch wenn er mittlerweile ihre Höhe fast erreicht hat. Nun ja... Sie ist jedenfalls nicht mit der Chefin unterwegs sondern mit deren Gemahl. Der fragt dann auch mal nach, ob "Pico" (!!!!) ein Rüde sei. Ja. Ähm na ja, das fände er jetzt verwunderlich, weil er eigentlich glaube, dass A. läufig sei. Aha - das erklärt zumindest, warum sie so aufdringlich an meinem Hund rumgeschnuppert hat, der allerdings das Tobespiel mit ihr in vollsten Zügen genießt.
Der Halter ist erleichtert, dass Pico erst 7 Monate alt ist und ich wunderte mich mal wieder, wieso mein Hund da immer noch keine Ambitionen entwickelt hat. Vermutlich ist dies B. zu verdanken. die gute große beeindruckende Rottweilerdame, bei der er mal frech war und die ihn auch durch den Zaun ordentlich Maß genommen hat, ohne körperliche Gewalt anzuwenden!
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass A. das vielleicht auch schon getan hat, nur ich seinerzeit dafür gar keinen Blick hatte.
Manche Sozialisierungsprozesse laufen unabhängig vom Menschen ab und das ist auch gut so.

Samstag, 3. Januar 2015

Silvester

Ja, das war spannend.
Der Hund hing bereits ein paar Tage vorher fast ausschließlich an meinem Hosenbein, kam aber immer nach Mut zusprechen mit uns auf die Runde. Vom Gefühl her würde ich sagen, er kann sich gut anpassen.
"Zu viel" wurde es ihm, als meine Freundin mit ihren beiden Kinder auch noch zur Party dazu stieß. Da wurde er kopflos und ein wenig panisch, war nicht mehr mit Futter abzurufen oder überhaupt zu beeindrucken. Dementsprechend war er auch nicht davon abzubringen, unsere vorverlegte Raketenrunde mit zu begleiten. Ich habe ihn aber bei mir auf dem Hof gelassen, während Familie und Gäste 250 m vom Grundstück weg, neben einem noch nicht bebauten Grundstück die zwei Batterien abgefeuert haben. Pico saß sehr gespannt und erfreut am Zaun und bestaunte den Lichtregen, der da gen Himmel stieg. Als allerdings auch der Lärm los ging, verzog er sich in sein altes Körbchen, das ich im Carport abgestellt habe und ich bin sofort mit ihm wieder rein. Er hat sich erst einmal unterm Bett verkrochen, bis die Kinder wieder kamen, wurde etwas ruhiger, als die Gäste die Party verließen und wollte dann unbedingt nach Mitternacht mit mir raus, für die Neujahrswünsche. Hab ihn bei Lisa gelassen, die meinte, dass er weinend hinter der Tür an ebend jener gekratzt hat. Ich war aber schnell wieder da und langsam fuhr der Hund runter. Die Nacht über war er so fertig, dass er wirklich mal durchgeschlafen hat, ohne halbstündliche Inspektionsrunde durchs Haus.
Dafür war er dann zwei Tage danach krank. Stuhlgang war nicht ok, tränende Augen, Winseln... Immerhin weiß ich fürs nächste Jahr und für alle Aktivitäten "außer der Reihe", welches homöopathische Mittel Pico braucht.
Doch langsam festigt sich, dass er als Dauerbegleitung für die Kleine zwar geeignet ist, weil sehr pflichtbewusst, es aber dann nicht lange hier auf dieser Erde aushalten könnte, weil ihm das sehr an die Nerven gehen würde. Aber das ist ok so. Wenn er hier zu Hause ihr Freund und Helfer ist, reicht mir das aus. Er ebnet den Weg für den Umgang der Kleinen mit einem vielleicht mal benötigten Servicehund.