Montag, 1. September 2014

Ab ins Tierheim!

Jedes Elternteil kennt den Moment, in dem er bereut, ein Kind bekommen zu haben. Es kursieren dann Sprüche wie "Zurück entwickeln und Babyklappe" oder "Zurück entwickeln und Abtreiben". Nie so gemeint, wie gesagt, aber immer ein schönes Ventil, um den Druck ablassen zu können. So ist auch diese Überschrift gemeint.
Gestern nun also, nachdem wir zu zweit mit dem Hund draußen waren, morgens schon eine große Runde durch die Gartenanlagen gemacht, hatte ich am frühen Abend das Gefühl, dass der Hund nicht ausgelastet ist. Wir haben zwar beide schon Fußball gespielt, der Mann des Hauses hatte den Babyhund bekuschelt, die Große macht das sowieso ausgiebig, aber irgendwie war der Hund neben der Spur.
Also Leine schnappen und ab nach draußen. Eigentlich hat Hund keine Lust. Also locke ich ihn mit Wurfleckerlis bis zur ersten Freilaufstrecke, leine ihn ab und... Er rennt ohne zu hören auf die Straße und läuft laut kläffend zwischen eine radelnde Familie. Hier hätte ich abbrechen müssen, allein mir fehlt die Erfahrung! Er kam zurück und wir gingen weiter, keine fünf Minuten später befand der Hund, dass spazierende Rentner NICHTS auf seinen Laufwegen zu suchen hatten, jedenfalls tat er so. In Wirklichkeit hatte er Angst vor denen und zog auch seinen Kringelschwanz ganz klein zusammen, als jene Menschen ihn ansprachen. Irgendwie war ich immer noch zu blöd, die Situation zu erfassen. Hund lief jedenfalls ab jetzt einigermaßen gut. Kaum ein Drittel geschafft, fing er an, an meinen Waden zu hängen, keine Chance, ihn da weg zu bekommen. Als er anfingt böse zu knurren, habe ich eine große Pause gemacht. Dann weiter, trafen wir eine große Familie. Immerhin bellte er sie nicht an, ich hatte aber auch schon die Leine an sein Geschirr geklickt. Zehn Minuten später war er wieder sauer und knurrte mich an. Also entschloss ich mich, den armen kleinen Hund zum Amüsement der Familie zu tragen. Aber auch das war dem Hund nicht recht. Also wieder runter, mit ihm auf einer Weise toben, ohne dass er die normalen Spielregeln befolgen konnte, wieder angeleint und mit ihm auf den Weg nach Hause "Halt" und "Los" zu üben. Das funktionierte gut und Hund kam auch gut zu Hause an, verkroch sich gleich unter dem Sofa und pennte weg.
Als er eine halbe Stunde später wieder wach war, erfasst mich die miese Hundelaune fünffach. Er muss, zeigte er zumindest an, also raus mit ihm. Allerdings vergaß der Hund SOFORT, dass er musste, denn er fand den Tierarzt nebenan nicht passend aufgestellt. Der hat das NICHTS zu suchen. Rufen zwecklos! Zum Glück weiß ein Tierarzt, wie man mit Hunden umgeht, allerdings fand der Hund das immer noch nicht passend. So langsam entwickelt er sich in der Szene zu einem Angreifer, herbeirufen zwecklos. Irgendwnn krieg ich ihn am Geschirr zu packen, aber nicht zurück in dieses Leben geholt, anleinen und Hund versucht sofort auf die Straße zu laufen - natürlich mit Auto drauf, aber ich hab ihn zum Glück an der Leine! Gemacht hat er also NICHTS, wie man der Szene entnehmen kann. Wieder rein mit ihm, erst mal runter fahren lassen, später füttern und danach gleich wieder raus Pipi machen. Zumindest das klappt.
Danach hat man aber auch noch andere Dinge zu tun, als sich ausschließlich um den Gaga-Hund zu kümmern. Dieser befand das unpassend und während ich der Kleinen ihre Gute-Nacht-Geschichte vorlas, posierte sich der Hundemann vor meine Augen, um direkt und provokativ auf den Teppich vor die Belüftungsklappe zu kacken.
"Ab ins Tierheim!" ;)
Wer glaubt, dass es heute besser wurde irrt.

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