Freitag, 10. Oktober 2014

Die Sozialisation

Ein großes Wort und wie ich feststellen MUSSTE auch sehr überstrapaziert.
Bekam ich doch auch in der Tierarztpraxis so eine Broschüre in die Hand gedrückt, dass ich den kleinen Kerl erst einmal rundherum überfordern solle. also große Party, viele Gäste, immer an den lautestsen Orten, quer durch ein Stadtfest etc. pp. Nebenher sollte ich ihm natürlich auch alle gängigen Befehle ala "Sitz", Platz", "Aus", "Bei Fuß" beigebracht haben, alle Ohren ständig in den Händen, die Krallen an kucken, möglichst in alle Körperöffnungen greifen... - Bitte in den ERSTEN DREI Monaten!
"Ich hab's versucht, Gott weiß, ich hab's versucht..." ;)
Bis mir die Damen im Spitzforum sagten, dass ich mir bitte erst Vertrauen erarbeiten solle. Seitdem laufen wir jeden Tag die gleiche Runde. Manchmal machen wir etwas anders, um dann wieder Gewohnheit dominieren zu lassen. Es gibt eine Standard-Morgenrunde, lang, weit und sehr gemütlich. Es gibt eine kurze Standard-Abendrunde.
Befehle sind nicht so seins, denn man kann diese vielen menschlichen Worte nur schwer unterscheiden. Allein, wenn gepfiffen wird weiß er, dass er zurück zum Rudel muss!
Dazwischen fahre ich mal weg und lasse ihn alleine oder wir gehen abends einkaufen, indem einer mit dem Hund draußen bleibt und der andere die Besorgungen drinnen macht.
Heute waren wir in der Stadt, mit dem Bus und Joey hat festgelegt, dass Laufen in der Stadt furchtbar aufregend ist und als ich ihn zum dritten Mal raus lassen wollte, hat er entschieden, es ist im Sack besser!
Aber jetzt kennt er nicht nur den Bus, sondern auch die Straßenbahn und beide Einkaufscentren, er weiß, im DM gibt es Hundeleberwurst, man kann Menschen treffen, die keine Distanz einhalten, man kann aus dem Bus nicht einfach mal aussteigen, wenn Hund muss und er weiß, wie eine Kinderarztpraxis von innen ausschaut und dass dort auch mal ein Menschenwelpe unerwartet in Gekreische ausbrechen kann. Im sicheren Sack, alles ok.
Gut, dass wir einen kleinen Hund geholt haben. :) Und gerade dadurch denke ich, lernt er alles eher stressfrei kennen und wird vertrauensvoll irgendwann mit der Kleinen arbeiten können.

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