Mittlerweile hat sich ein Alltag hier entwickelt, dem Pico gut folgen
kann. Morgens gehen immer alle aus dem Haus, abzüglich mir. Dann legt er
sich hin, pennt eine Runde und danach gehen wir 1,5-2 Stunden raus.
Pico entwickelt sich zum Wühlmausbuddel - ich muss unbedingt eine
Kinderschaufel mit nehmen, damit ich wenigstens am nächsten Tag seine
Löcher wieder zubuddeln kann.
Er geht am See alle abgestorbenen Pflanzenreste aus dem Wasser ziehen,
kontrolliert die Wasserratten durch Buddeln am Ufer und patscht durchs
niedergelegte Schilf, Kontrolle muss sein! Danach werde ich erst einmal
nass gemacht, irgendwo muss das Wasser ja hin, kann man schnell durch
Hüpfen auf dem Schoß in den Hosen abtrocknen.
Dann kann man Wege und Parkplätze (in den Gartenanlagen) betoben, also
im Vollspeed hoch und wieder runter laufen, damit Füße und Bauch wieder
trocken werden, bevor man am nächsten "Strand" noch einmal Forschung
betreibt. Zwischendurch treffen wir irgendwo Cookie, was dann für mich
selbst einiges an Laufarbeit erspart.
An der nächsten Bank am Wasser kann ich wieder relaxen, weil der Hund
versucht, Fische zu fangen, mittlerweile auch im Wasser, immer aber
darauf bedacht, nicht mehr als den Kopf und den Bauch nass zu bekommen.
Danach beginnt unsere "Trauiningszeit" und die finde ich spannend. Für
mich war von Anfang an klar, ich bin kein Befehlsmensch. Pico weiß, wenn
ich pfeife, hat da jede seiner gerade ausgeführten Aktionen zu beenden
und sich an mich zu wenden. Das klappt super! Da er ja auch in die
Rüpelphase hinein wächst, müssen nun aber auch andere Aktionen geplant
werden. Dazu mache ich wie vorab schon gerne eingesetzt, total sinnlose
Dinge. Ich drehe mitten auf dem Weg um, Pico folgt. Ich setze mich auf
dne Weg, Pico setzt sich auch auf den Weg, strecke ich beide Beine dabei
aus, legt sich Pico komplett hin. Wir starren dann beide in eine
Richtung, wonach auch immer, zum Glück fragt mich der Hund das nicht.
Langsam fürchte ich, bilde ich den Hund mehr dazu aus, mit mir meine
Monitoringaufgaben zu begleiten, als für die Kleine ein Hilfshund zu
werden. Da ich aber gestern beobachten drufte, dass sie ihren Bruch in
der mittleren Ebene überwunden hat und wirklich komplett im Stehen die
Hände auf den Boden bekommt, bin ich beruhigter.
Dank unseres Trainings aber entstehen phänomenale Dinge! Morgens brauche
ich etwas, um aus dem Bett zu kommen und sitze erst noch einmal eine
Weile auf der Bettkante, Blickrichtung Tür. Pico setzt sich also davor,
mit Blick in Richtung Tür. Ich würde sagen, gut trainiert. Fürs
Monitoring muss ich ihm jetzt "nur noch" abgewöhnen, hinter den Vögeln
her zu jagen, denn die brauche ich nicht tot in der Hand sondern nur als
Artbestimmung auf dem Zettel.
Nach dem Kochen mittags, kommt der Mittagsschlaf und nach dem eine
schöne Toberunde im Garten. Er mag Ball spielen, aber Apportieren ist
irgendwie so gar nicht seins. Zum Mäuse jagen ist es aber super, was er
mit dem Ball beim Spielen alles so an stellt.
Hund kann mir mittlerweile schon einige Minuten vorher "sagen", wann das
Schultaxi der Kleinen kommt. Somit "übesehe" ich es nicht mehr und kann
die Kleine aus dem Taxi heben *super* ohne vorher stundenlang in "der
Kälte" auszuharren. Sobald ein Familienmitglied wieder eintrudelt, hat Pico keine Ohren mehr.
Ich bin immer wieder sehr erstaunt, wie er das hin bekommt und versuche
heraus zu finden, ob es wirklich Freude ist oder nur eine Entschuldigung
allgemein dafür, dass er wasauchimmer verbrochen hat, weil man ihn sooo
lange allein gelassen hat.
Ich mag den kleinen Kerl, von dem mittlerweile klar ist, dass er wohl
"klein" und trotz guter Ernährung auch recht zart im gesamten
Erscheinungsbild bleibt (bis das Fell irgendwann explodiert ).
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