Mittwoch, 20. August 2014

Spazieren gehen eins

Spazierzeiten gestalten sich schwierig, speziell, weil der Welpe eigentlich keine Lust zum spazieren gehen hat. Da aber die Regel lautet 5 Minuten pro Monat soll ein Welpe am Tag ausgeführt werden und ich den Hund natürlich auch gegen meine angewöhnte Computerhockerei haben wollte, wird trainiert. Mit mir dabei klappt es eigentlich gut, auch mit dem "ohne Leine gehen".
Allerdings darf man das auch nicht zu locker nehmen. Tag drei der abendlichen Spazierausflüge ging in etwas so:
Wir konnten den Welpen irgendiwe "überreden" mit uns bis ans Ende der Straße zu gehen. Dort hört das Wohngebiet auf und "Unland" gestaltet zu Parklandschaft beginnt. Hier wurde der Welpe von der Leine genommen und tappte freudig hinter uns hinterher. Alles viel besser als mit Leine. Also 30 m hin, einmal um einen Busch und schon erkannte der Welpe: 'Ah, es geht nach Hause, ich weiß, wie das geht!' und dampfte im Vollspeed ab. Ich wollte nicht schnell hinterher laufen und als wir an der Ecke zur Straße ankamen, lachten die Nachbarn fröhlich, denn der Welpe musste schon gefühlte Stunden vor uns am Wohnhaus angekommen sein. Spitz sei Dank, denn die sind reviergeprägt. Die Nachbarn, die früher einen Terrier hatten, waren erstaunt, dass diese Prägung so schnell gegangen ist.
Mir war jetzt die Welpenregel ziemlich Wurst und so haben wir den Welpen noch einmal zum "Unland" getragen, ihn am Busch zurück gerufen, angeleint und sind noch einmal in normalem Tempo nach Hause gegangen.

Spazieren gehen mit den Kindern bedeutet eine Schwierigkeitsstufe mehr für den Babyhund. Während Großkind anfangs lieber trug als ihn laufemn ließ, muss sich der Welpe an ein merkwürdiges Tempo beim kleinen Kind gewöhnen. Die läuft nur an einem sogenannten Walker, kann man sich wie die Oma-Rollatoren vorstellen, nur dass sich dieses Gefährt sozusagen hinter dem Kind befindet, was für die Haltung besser ist. Also Kind muss nicht nur seine nicht 100% funktionierenden Beine koordinieren, es muss auch die Gehhilfe kontrollieren und "fahren". Alles etwas zähflüssiger und eher stockend als ein normaler Gang. Pico soll sie irgendwann begleiten. Er muss also ihr Tempo lernen. Sicherlich ist das, was wir machen, weder welpen- noch hundegerecht, aber da die Kleine auch den "Hund ausführen möchte", bekommt sie auch die Leine, die sie mit dem Walker zusammen fest hält. Logischerweise passiert dabei folgendes:
Hund läuft auf dem Weg zurück nach Hause freudig los, kleines Kind juchst und lässt dabei die Leine los, Welpe sprintet im besten Agility-Tempo gen "zu Hause", was das große Kind zu einem Sprint hinter her anregt. Der Wettlauf Hund-Schwester amüsiert das kleine Kind so sehr, dass sie vor Lachen zusammen bricht.

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